Projektbeschreibung
Das Forschungsprojekt zielt darauf ab, die Auswirkungen der Covid-19 Pandemie auf die duale Berufsbildung in der Schweiz zu untersuchen. Der Fokus liegt dabei auf Unterschieden zwischen Berufsfeldern und Regionen in Bezug auf den Ausbildungsprozess, die Nachfrage und das Angebot an Lehrstellen sowie die Bildungsverläufe und den Arbeitsmarkteintritt von jungen Erwachsenen, die ihre Ausbildungen während der COVID-19 Pandemie absolviert haben.
In Bezug auf den Ausbildungsprozess wird untersucht, welche Massnahmen die Lehrbetriebe und die Organisationen der Arbeitswelt (OdA) ergriffen haben, um sicherzustellen, dass die Lernenden berufliche Fähigkeiten und Kenntnisse erwerben und ihre Ausbildung erfolgreich abschliessen können (Arbeitspaket 1).
Darüber hinaus wird analysiert, ob die Pandemie zu einer Anpassung der Einstellungsstrategien, Ausbildungsregelungen und -praktiken geführt hat. In Bezug auf die Nachfrage und das Angebot an Lehrstellen werden wir untersuchen, ob die Pandemie einen Einfluss auf die Suchpräferenzen und die gewählten Ausbildungsprogramme der Jugendlichen einerseits und auf das Angebot an Lehrstellen durch die Unternehmen andererseits hatte (Arbeitspaket 2).
In Bezug auf den Bildungsverlauf und den Eintritt in den Arbeitsmarkt wird untersucht, ob die Pandemie bei einigen Gruppen von Lernenden zu größeren Turbulenzen geführt hat, z. B. zu verzögerten Übergängen in die zertifizierte Ausbildung der Sekundarstufe II, vorzeitigen Vertragsauflösungen, Wiederholungen, nicht bestandenen Abschlussprüfungen, Arbeitslosigkeit oder EInkommensnachteilen beim Eintritt in den Arbeitsmarkt (Arbeitspaket 3).
Das vorgeschlagene Projekt basiert auf einem Mixed-Methods-Ansatz und wird mehrere Datenquellen kombinieren. Dazu gehören eine Dokumentenanalyse, halbstrukturierte qualitative Interviews mit Vertretern von Berufsverbänden, Betrieben und Lernenden, eine quantitative Online-Befragung von Ausbildungsbetrieben, die Analyse von Veränderungen auf dem Lehrstellenmarkt anhand von Daten von Schweizer Online-Lehrstellenplattformen sowie die Analyse von Bildungsverläufen und Arbeitsmarkteintritten anhand von LABB-Daten, die mit zusätzlichen Administrativ- und Befragungsdaten verknüpft werden.